Straub

Straub,

 

1) Agnes, Schauspielerin, * München 2. 4. 1890, ✝ Berlin 8. 7. 1941; ab 1909 auf der Bühne, u. a. in Heidelberg, Bonn, Königsberg (heute Kaliningrad) und ab 1915 in Berlin, wo sie 1935/36 das Agnes-Straub-Theater leitete; Darstellerin herber Frauengestalten in zahlreichen klassischen und zeitgenössischen Dramen, u. a. der Lady Milford in F. Schillers »Kabale und Liebe«.

 

 2) [stroːb], Jean-Marie, französischer Filmregisseur, * Metz 8. 1. 1933; dreht seit 1962 Filme zusammen mit seiner Frau Danièle Huillet (* 1936); beide arbeiteten in Deutschland, Italien und Frankreich. In ihren Filmexperimenten spielt die Musik eine bedeutende Rolle.

 

Filme: Nicht versöhnt (1965); Chronik der Anna Magdalena Bach (1967); Othon (1970); Geschichtsunterricht (1972); Moses und Aron (1974); Die Hunde von Sinai (1976); Von der Wolke zum Widerstand (1979); Zu früh/Zu spät (1981); Klassenverhältnisse (1983); Der Tod des Empedokles (1986); Schwarze Sünde (1989); Paul Cézanne (1990); Antigone (1992); Von heute auf morgen (1997, nach der Oper von A. Schönberg).

 

Literatur:

 

Herzog, Kluge, S., Beitrr. v. U. Gregor u. a. (1976).

 

 3) Johann Baptist, Bildhauer, getauft Wiesensteig (Landkreis Göppingen) 25. 6. 1704, ✝ München 15. 7. 1784; wurde 1737 nach Ausbildung in Wien (etwa 1726-34) Hofbildhauer in München. Österreichische und bayerische Anregungen verbindend, entwickelte er sich zum bedeutendsten Meister des Rokoko in München neben seinem Schüler I. Günther. Er schuf Ausstattungen für Klöster und Kirchen in Oberbayern. Seine Altäre, Kanzeln und Tabernakel fügen sich in nuancenreichem Wechselspiel in die Architektur ein. Die Figuren (meist aus Holz, häufig weiß gefasst mit Vergoldungen) sind von ausgewogener Formgebung. Im Spätwerk näherte er sich dem Klassizismus.

 

Werke: Kanzel der Pfarrkirche in Laxenburg (1730); Seitenaltäre der ehemaligen Stiftskirche in Dießen am Ammersee (1739-41); Tabernakel der ehemaligen Klosterkirche in Fürstenzell (1741); Hochaltar und Seitenaltäre der Pfarrkirche Sankt Michael in Berg am Laim, Gemeinde München (1743-71), in den Klosterkirchen von Reisach am Inn, Gemeinde Oberaudorf im Landkreis Rosenheim (1748-57), Schäftlarn (1755-64) und Ettal (1757-65).

 

Literatur:

 

P. Volk u. a.: J. B. S. (1984).